Erfolgreich gründen – so wird aus einem Start-up ein Unternehmen von Bestand

Erfolgreich gründen – so wird aus einem Start-up ein Unternehmen von Bestand

Die Gründung des eigenen Unternehmens ist eine tolle Chance und eine große Herausforderung. Letzteres gilt vor allem für Gründer, die nicht über hohe finanzielle Ressourcen verfügen. Mit der richtigen Herangehensweise und der passenden Einstellung ist es jedoch auch mit begrenzten Mitteln möglich, ein langfristig erfolgreiches Unternehmen aufzubauen und zu etablieren. Wir verraten die wichtigsten Tipps erfolgreicher Gründer.

Mit langfristigen Visionen begeistern

Rom wurde nicht an einem Tag erbaut. Und der erste Stein deutete wohl kaum auf eine monumentale Stadt hin, die über Jahrtausende Generation um Generation beeindrucken würde. Doch wenn es um die ganz großen Dinge von Bestand geht, gibt es immer Menschen, die langfristig denken und einer entsprechenden Vision folgen. Ein erfolgreicher Gründer startet vielleicht mit einem einzigen Produkt, denkt aber von Anfang an über diesen ersten Schritt hinaus und sieht die Zukunft seines Unternehmens vor sich. Auch und vor allem, wenn es darum geht, Investoren zu finden, sollten Gründer nicht nur den aktuellen Stand des Unternehmens, sondern ihre langfristigen Ziele verkaufen. In diesem Sinne sollten Gründer immer im Hinterkopf haben, dass für Investoren das Produkt nicht das ist, was das Unternehmen produziert oder verkauft. Für die Kapitalgeber ist das Unternehmen selbst das Produkt.

Ein starkes Netzwerk aufbauen

Die wichtigste Ressource, die ein erfolgreicher Unternehmer hat, ist ein starkes Netzwerk. Diese Ressource ist nicht selten wichtiger als jede Finanzierung. Mit dem Aufbau eines Netzwerks sollte daher bereits vor der eigentlichen Gründung begonnen werden. Schon angehende Gründer können Veranstaltungen und Konferenzen besuchen, die mit ihrer Branche zu tun haben. Sie können Online-Communities beitreten, alte Kontakte aufleben lassen und sich einen Mentor oder Berater suchen.

Ein großes Netzwerk kann dem Unternehmen auf vielfältige Weise nutzen. Gründer können durch den Austausch eine Menge lernen und Fehler vermeiden.

Vielleicht ergeben sich durch das Netzwerk sogar produktive Partnerschaften. Wer eine komplementäre Firma findet, die vom eigenen Projekt profitieren kann, sollte mit dieser in Kontakt treten. Weiterhin finden sich über ein Netzwerk immer wieder großartige Talente, die als Mitarbeiter dabei helfen, das Unternehmen in die Zukunft zu führen.

Weibliche Gründer

Hürden nehmen ohne Angst

Existenzgründer werden mit einer Vielzahl von Hürden konfrontiert. Für weibliche Gründer gilt dies noch einmal mehr. So ist es für Gründerinnen schwieriger, Fremdkapital zu generieren und sie haben noch immer mit Vorurteilen zu kämpfen. Trotzdem sind weibliche Entrepreneure nicht weniger erfolgreich – im Gegenteil. Frauen gründen seltener als Männer, schaffen aber pro Kopf mehr neue Arbeitsplätze und sie sind häufiger langfristig erfolgreich. Gründerinnen zeigen, dass es sich lohnt, Herausforderungen von Anfang ins Gesicht zu sehen, ohne sich entmutigen zu lassen. Die Fähigkeit, Herausforderungen zu meistern, trennt letztendlich die Spreu vom Weizen.

Es gibt drei Möglichkeiten, was Gründer tun können, um die Angst vor Hürden zu überwinden:

  • Babyschritte machen: Gerade in der Gründungsphase ist es hilfreich, größere Ziele in mehrere kleine, überschaubare und gut erreichbare Schritte zu zerlegen. Auf diese Weise entsteht eine Dynamik, mit deren Hilfe man sich nach und nach über viele kleine Erfolge zum großen Ziel vorarbeitet.
  • Auf das Kontrollierbare konzentrieren: Es ist immer eine gute Idee, sich auf das zu konzentrieren, was man in der Hand hat. Viele Aspekte des Erfolgs eines Start-ups liegen außerhalb der Kontrolle des Gründers. Anstatt sich über diese Aspekte zu viele Gedanken zu machen, sollten Gründer sich auf das konzentrieren, was Sie kontrollieren können. Dazu gehören Bereiche wie die Produktqualität, der Kundenservice und die Marketingstrategie.
  • Scheitern als Chance betrachten: Früher oder später wird jeder Gründer einen Fehler begehen – und ja, dieser Fehler kann das Unternehmen zurückwerfen oder teuer zu stehen kommen. Anstatt sich zurückzuziehen, sollte man den Fehler als Chance begreifen, um wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen und in Zukunft bessere Entscheidungen zu treffen.

Konsequent den Fokus setzen

Investoren setzen in der Regel voraus, dass sich ein Gründer einzig und allein auf sein Start-up konzentriert. Sicher gibt es auch erfolgreiche Gründer, die zwei oder mehr Projekte gleichzeitig betrieben haben oder neben einem Vollzeitjob nebenher ihr Unternehmen aufbauten. Dies ist jedoch eher die Ausnahme als die Regel. Die Menschen, die in eine Gründung investieren oder mit einem Gründer zusammenarbeiten wollen, werden mehr Vertrauen haben und eher bereit sein mitzuziehen, wenn der Gründer all in geht.

Die eigene Nische finden

Es mag verlockend sein, ein breites Publikum anzusprechen, aber die Konzentration auf eine bestimmte Marktnische kann Gründern helfen, sich abzuheben und binnen kurzer Zeit eine treue Anhängerschaft aufzubauen. Zu diesem Zweck muss eine bestimmte Kundengruppe oder ein Kundensegment identifiziert werden, für das ein Produkt oder eine Dienstleistung besonders geeignet ist. Je enger die Zielgruppe gefasst ist und umso spezialisierter das Produkt oder die Dienstleistung, umso einfacher und günstiger wird es zudem, eine passende Marketingstrategie zu entwickeln.

Perfekt unperfekt

Kosten sparen können Gründer zudem, wenn sie sich von dem Gedanken verabschieden, ihr Angebot sofort als perfektes Produkt auf den Markt zu bringen. Stattdessen kann es sich lohnen, sich zunächst mit geringem Aufwand und geringen Kosten nach und nach vortasten. Dass ein Unternehmen auch auf diesem Wege extrem erfolgreich werden kann, hat in jüngerer Vergangenheit Facebook mehr als deutlich gezeigt. Auch immer mehr Spieleentwickler gehen diesen Weg, indem sie die endgültige Version ihrer Angebote durch Vorabversionen und mit den Spielern gemeinsam perfektionieren.

Kreativ sein, flexibel bleiben

Die wichtigste Strategie, um erfolgreich zu sein, ist es, um die Ecke zu denken und nach kreativen Lösungen für Probleme zu suchen und sich nicht zu scheuen, neue Dinge auszuprobieren. Um kreative Lösungen zu finden, gibt es zahlreiche methodische Herangehensweisen. Eine davon ist das Design Thinking. Mit dieser Methode werden Geschäftsmodelle neu gedacht und aus der Nutzerperspektive entwickelt. Ebenso gilt es auch langfristig flexibel zu bleiben. Ein guter Unternehmer schreckt nicht davor zurück, umzuschwenken. Gründer sollten während der Arbeit an ihrem Angebot offen dafür sein, was der neue Fokus ihres Start-ups werden könnte, wenn sie auf ihrem Weg lernen und sich entwickeln. Die Messaging-App Slack war beispielsweise ursprünglich als internes Tool für ein Spiel gedacht. Das Unternehmen erkannte jedoch, dass es sich besser als allgemeines Tool für die Zusammenarbeit eignete und führte die Entwicklung so zum Erfolg.

Fotos: WoGi, Studio Romantic @stock.adobe.com