Juweliergeschäft eröffnen – so geht’s
Ein Juweliergeschäft zu eröffnen ist nicht gerade die Vorstellung, die viele Kinder bei ihren Traumberufen angeben, allerdings ist dieser Wunsch dennoch immer mehr im Kommen. Es gibt dabei zwei Werdegänge, die gängig sind. In der Regel kommt man entweder aus dem Einzelhandel oder aber aus dem Handwerk selbst, wenn man ein solches Geschäft selbstständig eröffnen möchte. So sind es oftmals gelernte Gold- oder Silberschmiede mit Meistertitel, die nach ihrer Ausbildung in die Selbstständigkeit wollen. Eine kaufmännische Ausbildung mit Weiterbildung zum Fachverkäufer für Schmuck und sonstige Edelmetall-Waren ist der zweite klassische Weg. Doch wie genau kann der Schritt zum eigenen Juweliergeschäft gelingen?
Eine Weiterbildung öffnet Türen
Wer ein Juweliergeschäft eröffnen möchte, sollte sich im Klaren darüber sein, welche Weiterbildung er je nach der eigenen beruflichen Erfahrung noch benötigt. Fehlende Kenntnisse in diesem Bereich müssen natürlich erworben werden, sei es nun das Know-How im Bereich Marketing, Einkauf oder Beratung. Wer selbstständig ein Geschäft führen möchte, sollte natürlich auch ein grundsätzliches Unternehmerwissen aufweisen können. Personalverantwortung könnte ebenfalls noch hinzukommen und auch Faktoren wie die Buchhaltung oder Warenbeschaffung dürfen nicht außer Acht gelassen werden.
Mittlerweile gibt es aber unzählige Seminare, die Gründern dabei helfen, den einen oder andere Schritt noch einfacher und effizienter machen zu können.
Bei der Gründung stellt sich zunächst einmal noch nicht die Frage nach dem Goldpreis, sondern die allgemeine Rechtsform muss geklärt werden. Die gängigste Form bei einer Neugründung wäre in diesem Fall die GmbH, doch auch eine UG oder ein reines Einzelunternehmen wären eine Option. Dabei muss allerdings beachtet werden, dass die Rechtsformen sich auch im Steuerrecht unterscheiden.
Weiter Faktoren für einen Juwelier
Für einen selbstständigen Juwelier empfiehlt es sich, dass er in der örtlichen Industrie- und Handelskammer vertreten ist. Wenn man selbst Schmuck zum Verkauf anbietet, sollte man mit der Handwerkskammer Rücksprache halten. Das eigene Unternehmen sollte dann auch bei der Berufsgenossenschaft für Handel und Warenlogistik angemeldet werden, denn diese ist gleichzeitig auch der Träger der gesetzlichen Unfallversicherung. Wer dann noch freiwillig ein Mitglied eines Vereins oder Verbandes werden möchte, kann von weiteren Vorteilen profitieren.
Ein wichtiger Faktor ist auch der eigene Businessplan, denn für die Eröffnung eines eigenen Ladens ist dieser unabdingbar.
Wenn man neben dem Eigenkapital noch auf Kredite oder Darlehen angewiesen ist, sollte man die Investoren mit einem durchdachten Konzept überzeugen können. Dabei sollte man den Wettbewerb genau unter die Lupe nehmen. Welche Konkurrenten hat man lokal oder auch online? In welchen Bereichen zeigen diese eine bessere Leistung und vor allem muss geklärt werden, welche Vorteile man selbst gegenüber der Konkurrenz mitbringt. Die Zielgruppe muss genau definiert werden, denn nur wer seine potenzielle Kundschaft genau kennt, kann gezielte Maßnahmen ergreifen, um diese auch als Kunden gewinnen zu können. Des Weiteren muss genau aufgeschlüsselt werden, mit welchen Kosten gerechnet wird und welche Einnahmen man mit diesen in den ersten Jahren plant. Ein ausgeklügeltes Konzept im Bereich Marketing kann ebenfalls von Vorteil sein. Je umfangreicher und durchdachter der Businessplan ist, desto erfolgsversprechender ist auch der Prozess der Gründung für jeden einzelnen Juwelier.
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