Stadtzentren, die wie geklont wirken, würde niemand besuchen. Es würde auch niemand gerne dort wohnen und arbeiten wollen. Warum? Ganz einfach, in einer Stadt, die aussieht, als wäre sie künstlich erschaffen worden, fühlen sich die Menschen nicht wohl.
Wie sollte ein florierendes Stadtzentrum aussehen?
Die Menschen brauchen ein unterschiedliches Ambiente und eine große Bandbreite an Waren, Geschäften, Restaurants, Hotels, etc. und natürlich Sehenswürdigkeiten. Fast alle Sehenswürdigkeiten liegen im Zentrum, weil das vor Jahrhunderten die eigentliche Stadt war. Die Vielfalt bewirkt, dass eingekauft wird. Nur dann wird das Zentrum belebt und auch von Menschen von außerhalb und Touristen besucht.
Vielfalt in Stadtzentren – ein schwieriges Unterfangen!
Überall dort, wo das Zentrum zur Fußgängerzone erklärt wurde, verzeichnete die Wirtschaft innerhalb kürzester Zeit höhere Einbußen. Klar, wenn eingekauft wird, müssen die Waren auch transportiert werden. Besucher aus anderen Städten kaufen dann gleich mehr ein und müssen diese Einkäufe auch wieder transportieren können. Niemand möchte unnötig Geld ausgeben (Taxi, Busse, etc.). Natürlich wird dann auf andere Städte ausgewichen, wo einkaufen einfacher ist. Gut angekommen ist ein Mix aus „alt mach neu“. Geschäfte in historischen Bauten ziehen immer viele Besucher an. So kann das Nützliche mit der Unterhaltung verbunden werden. Stadtzentren, die diese Vielfalt bieten, werden von Fremden, jung und alt sowie Einheimischen von nah und fern frequentiert.
Ganz besonders gerne wird auf Wochenmärkten im Stadtzentrum eingekauft. Wochenmärkte waren früher die einzige Unterhaltung für Leute vom Land oder entlegenen Regionen. Das war ein guter Ort, um Geschäfte zu machen, Freunde und Bekannte zu treffen oder sich einfach bei einem Bier, Glas Wein oder einer schönen Tasse Kaffee zu unterhalten. Es wurde viel eingekauft, da die Preise gut und die Ware frisch war. Heutzutage sind die Preise oft gerade am Markt sehr teuer. Auch hier regierte die Vielfalt an regionalen Produkten. Gerade deswegen kamen die Menschen, weil sie gerade diese Waren kaufen wollten.
Ist diese Art von Vielfalt für Stadtzentren sinnvoll?
In den letzten Jahrzehnten wurde von diesen Traditionen immer mehr abgegangen, weil sie als „altmodisch oder nicht mehr zeitgemäß, unmodern“ galten. Mit den Jahren wurde jedoch erkennbar, dass die Stadtzentren immer mehr vom Aussterben bedroht waren und die Menschen lieber an belebteren und kostengünstigeren Orten eingekauft haben. Museen, etc. wurden nicht mehr besucht, weil sie einerseits zu teuer und andererseits zu umständlich zu besuchen waren. Ein Stadtzentrum muss begehbar, besuchbar, barrierefrei und kostengünstig sein. Das Stadtzentrum ist das Aushängeschild der Stadt und die Wirtschaft wird angekurbelt, wie es am Bespiel Stuttgart gut zu erkennen ist. Mehr und mehr Menschen aus den Außenbezirken verspüren den Drang in die Innenstadt zu ziehen. Warum ein Umzug Stuttgart durchaus Sinn machen kann, erfahren Sie hier.